Wunschkonzert
Deutsche Filmklassiker

Die populäre Musikveranstaltung „Wunschkonzert für die Wehrmacht“ existierte wirklich und wurde jeden Sonntag um 15 Uhr im Radio aus dem Großen Sendesaal an der Berliner Masurenallee übertragen.
Rahmenhandlung:
Die junge, attraktive Inge Wagner lernt während der Olympiade in Berlin Herbert Koch kennen, seines Zeichens Fliegeroffizier. Es funkt sofort zwischen den beiden, und sie beschließen, bald zu heiraten. Aber bevor aus ihrem Wunsch Wirklichkeit wird, beordert man Herbert in geheimer Mission nach Spanien. Da er zu absolutem Stillschweigen verpflichtet ist, kann Herbert sich nicht einmal gebührend von Inge verabschieden.
Während des Krieges ist die Radiosendung "Wunschkonzert" eine der Verbindungen zwischen "Heimat und Front". Über diese Sendung werden Grüße übermittelt und Musikwünsche erfüllt. Eines Tages hört Inge einen Gruß von ihrem Herbert. Überglücklich, endlich ein Lebenszeichen von ihm zu bekommen, fasst sie neuen Mut. Per Brief vereinbart sie ein Treffen in Hamburg, sobald Herbert nach Hause zurückkehren kann. Aber Inge wartet vergeblich. Ein Todesfall und ein unglückliches Missverständnis verhindern beinahe, dass sie und Herbert sich endlich wieder in die Arme schließen können.
Mit Ilse Werner, Carl Raddatz, Joachim Brennecke, Heinz Goedecke, Ida Wüst, Hedwig Bleibtreu, Hans Hermann Schaufuß, Hans Adalbert Schlettow; Regie: Eduard von Borsody
Musikeinlagen:
Im Wunschkonzert-Teil, der von Heinz Goedecke moderiert wurde, traten folgende Künstler auf:
Marika Rökk: „In einer Nacht im Mai“ (Lied aus dem Film „Eine Nacht im Mai“, 1938)
Hans Brausewetter, Heinz Rühmann, Josef Sieber: „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“ (Aus dem Film „Paradies der Junggesellen“, 1939)
Philharmonisches Orchester Berlin, Eugen Jochum (Dirigent): Ouvertüre zur Oper Figaros Hochzeit
Weiß Ferdl: „Bin ich froh, ich bin kein Intellektueller“
Albert Bräu: Klarinetten-Solo
Paul Hörbiger: „Apoloner, Apoloner bist Du“
Mädchen-Chor: „Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein“
Wilhelm Strienz: „Gute Nacht, Mutter“
Soldaten (Chor und Publikum): „Soldaten sind Soldaten“
Kritiken
G. Schwark schrieb 1941 im Film-Kurier, die Autoren hätten eine Romanze zweier Menschen in den Vordergrund gerückt, die sich bei der Olympiade kennenlernen, während des Spanien-Krieges verlieren und über die Rundfunk-Wunschkonzerte des jetzigen Krieges wiederfänden. Ilse Werner vertrete erfreulich den jungen deutschen Mädchentyp von heute. „Am Schluss der Uraufführung dieses wahrhaften Volksfilms gab es rauschenden, begeisterten Beifall.“
Manfred Hobsch: Liebe, Tanz und 1000 Schlagerfilme
Das Lexikon des internationalen Films urteilte rückblickend: „Aus verlogenen Klischees zusammengesetzter, sentimental unterhaltender Nazi-Film für die Kriegszeit, verquickt mit schlecht sortierten Wochenschaubildern und Ausschnitten aus der damals populären Sendung.“
Karsten Witte schrieb in Film im Nationalsozialismus: „Wunschkonzert ist ein Wunder der Integration von Gegensätzen und Polaritäten. Die Waffengattungen werden mit den Künsten versöhnt, die Intelligenzler mit den Beschränkten, die Preußen mit den Bayern.“ Der Film schließe die Zuhörer und die Zuschauenden nach innen zusammen. „Er mobilisiert eine Front der Gefühle. Die Homogenität des Volkes wird durch die Homogenisierung des Radio-Tons hergestellt. Wer das gleiche Programm der Wunscherfüllung von Narvik bis Neapel einschaltet, bei dem ist mit einer Programmkonkurrenz auch die Kommunikationskonkurrenz ausgeschaltet.“
Karsten Witte: Film im Nationalsozialismus. In: Geschichte des deutschen Films. 2. Auflage. 2004
Die Filmhistoriker Francis Courtade und Pierre Cadars zitieren in ihrer „Geschichte des Films im Dritten Reich“ einen unbekannten Autor, der die Handlung folgendermaßen zusammenfasst:
„Dieser ‚harmlos-volkstümliche‘ Film enthält in gefälliger Form so ungefähr alles, was dem Regime wert und teuer war, mit Ausnahme des Antisemitismus“. Auch Friedemann Beyer bestätigt ihm „Modellcharakter fürs nationalsozialistische Kino“. Die Mischung aus zerstreuender, eskapistischer Unterhaltung einerseits und offener Propaganda andererseits macht den Film „Wunschkonzert“ zu einem der signifikantesten Produkte der nationalsozialistischen Filmpolitik.
Auszeichnungen
„Wunschkonzert“ erhielt von der Filmprüfstelle die Prädikate „Staatspolitisch wertvoll“, „Künstlerisch wertvoll“, „Volkstümlich wertvoll“ und „Jugendwert“.
Nach NS-Maßstäben rückt ihn dies in die Nähe eines Films wie Karl Ritters „Stukas“ (1941). Der Alliierte Kontrollrat, der 1945 alle im Umlauf befindlichen deutschen Filme einer ideologischen Prüfung unterzog, stellte den Film unter Aufführungsverbot. In der BRD erlangte er später jedoch geringfügig gekürzt eine FSK-Freigabe.
Daten
Deutschland 1940
Laufzeit: 97 Minuten
Freigegeben: ab 18 Jahren
Bild: 4:3 (1,33:1) Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Mono)
Bonusmaterial
Filmofraifen: Ilse Werner, Carl Raddatz, Joachim Brennecke, Hedwig Bleibtreu, Ida Wüst
System
DVD
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