Der Strom

Die drei jungen Mädchen Harriet, Valerie und Melanie leben mit ihren Familien in einer kleinen Gemeinde im ostindischen Bengalen. Hier führt ihr Vater als Manager eine Jutefabrik. Man lebt hochherrschaftlich in einem feudalen Haus, das direkt am Ufer des Ganges, dem titelgebenden Strom, steht. Als der US-Amerikaner John in den Ort kommt, verlieben sich die drei in den gutaussehenden, charmanten Offizier. Doch John will gar nichts von ihnen wissen. Er hatte in dem nur wenige Jahre zurückliegenden Zweiten Weltkrieg sein Bein verloren und ist nach Indien gereist, um sich auf Sinnsuche zu begeben und ein neues Ziel für sein restliches Leben zu finden.
Mit Nora Swinburne, Esmond Knight, Adrienne Corri, Arthur Shields, Patricia Walters, Radha Shri Ram, Thomas E. Breen; Regie: Jean Renoir
Kritiken
„Farbtolle Symphonie von Fluß-, Tempel- und Frühlingsaufnahmen, mit denen der französische Regisseur Jean Renoir eine Zeigefinger-Geschichte von erstem Liebesglück und -leid baut. Mit bacchantischen Szenen hinduistischer Opferfeste und Renoirs großer Entdeckung, der Tänzerin Radha. Der 57jährige Renoir nannte den Film ‚meinen Tribut an Indien, wo ich neu geboren wurde‘.“
Der Spiegel
Reclams Filmführer urteilte: „Der erste Farbfilm Renoirs stellt ein psychologisches Kammerspiel in eine fremde, exotische Welt, die er liebevoll schildert. Die stets wiederkehrenden Bilder des Stroms, der Schiffe, der Menschen, die an seinem Ufer wohnen, sind dabei wohl mehr als nur dekorativer Zierat. Ähnlich wie der Held des Films suchte Renoir offenbar in Indien eine verlorengegangene Harmonie; und seine Suche ist nicht ohne naive Romantik.“
„In Indien drehte er [Renoir] mit Neffe Claude eine sehr stimmungsvolle, lyrische Geschichte vom Leben, der Liebe und dem Tod am Ganges in Bengalen (‚Der Strom‘), die in seinem stimmigen, ruhigen, rhythmischen Erzählfluß und seiner mitunter berauschenden Atmosphäre an seine besten Filme in den 30er Jahren erinnert.“
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Band 6, S. 483
„Drei heranwachsende Mädchen in einer kleinen britischen Gemeinde am Ganges erleben, jede auf ihre Art, die erste Liebe zu einem kriegsverletzten Offizier, der am Ende abreist, ohne sich für eine von ihnen zu entscheiden. Ein poetisches Werk, dessen hervorragende Kameraarbeit den Strom als ein Symbol des Lebens in die dramatische Handlung einbezieht. Satyajit Ray, der bei den Dreharbeiten assistierte, wurde durch den Stil Renoirs in seiner eigenen Arbeit beeinflußt.“
Lexikon des Internationalen Films
Frieda Grafe schreibt: „Filmfarbe bei Renoir, im Unterschied zur Malerei, bleibt der Materie verbunden, und so wird das Kino ein Weg zurück zur Natur.“ Die halbdokumentarischen Szenen seien voller indischer Farben. Ihr Beobachten von Tanz, Musik und Farbe stehe im Gegensatz zu „Geschichte und Handlung“ des Filmes. „Action ist die Geißel der westlichen Welt, forcierte Bewegung“, und zumindest in den halbdokumentarischen Szenen könne er diese „links liegen lassen“.
„Immens bewegende, lyrische Adaption von Rumer Goddens Roman über englische Kinder, die in Bengalen aufwachsen. Einer der großen Farbfilme, ein totaler Triumph für Kameramann Claude und Regisseur Jean Renoir.“
Leonard Maltin: Movie & Video Guide, 1996 edition, S. 1099
„Eine leichtgängige und überraschende Arbeit von diesem Regisseur, hervorragend beobachtet und ein Vergnügen, anzuschauen, aber von der Dramatik her sehr dünn.“
Leslie Halliwell: Halliwell‘s Film Guide, Seventh Edition, New York 1989
Auszeichnungen
1951: Internationaler Preis an Jean Renoir bei den Filmfestspielen von Venedig und Nominierung für den Goldenen Löwen
1951: NBR Award (USA) für den besten ausländischen Film
Daten
USA 1951
Laufzeit: 99 Minuten
freigegeben: ab 6 Jahren
Bild: 4:3 (1,33:1) Farbe
Ton/Sprachen: (Mono), Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial
Blessuren (53 Minuten), Biografie Jean Renoir, Pressematerial als PDF-Datei
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