Der Mann mit der Kamera

Russische Originalfassung!
Ein wegweisendes Experiment und eines der erstaunlichsten Filmdokumente seiner Zeit: Dziga Vertov dokumentiert den Tagesablauf einer großen sowjetischen Stadt, montiert aus Moskau, Kiew und Odessa. Er verzichtet auf narrative (literarische) und inszenierend-gestaltende (theatralische) Elemente und setzt allein auf die Wirkung der Montage. Filme sollten nach Vertovs Überzeugung generell und ausnahmslos das Leben so zeigen, wie es ist; jede Art von Inszenierung war ihm Verfälschung und Unterschätzung des Publikums.
Diese Produktion besitzt eine große Bedeutung für die Filmgeschichte, da Wertow mit der Produktion dieses Films eine Vielzahl von Filmtechniken erfand bzw. erstmals einsetzte oder entscheidend weiterentwickelte, darunter Mehrfachbelichtung, Zeitlupe und Zeitraffer, Freeze Frame, Match Cut, Jump Cut, Split Screen, Dutch Angle, Detailaufnahme, Kamerafahrt, rückwärts abgespieltes Filmmaterial, Stop-Motion-Animation und selbstreflexive Einstellungen sowie das allgemeine reflexive Konzept.
Experimenteller Dokumentarfilm von Dziga Vertov
Kritiken
Der Film wurde von Zuschauern und Kritikern zunächst größtenteils negativ aufgenommen. Kritisiert wurden allen voran das Fast Cutting, die Metafiktion und dass der Inhalt für die Form vernachlässigt worden wäre. Mittlerweile wird der Film aber meist für die Erfindung vieler filmischer Stilmittel wertgeschätzt sowie allgemein dafür, „seiner Zeit weit voraus“ gewesen zu sein. In der Sight & Sound-Umfrage von 2012 wurde der Film von Kritikern auf Platz 8 der besten Filme aller Zeiten gewählt und später vom selben Magazin auch die „beste Dokumentation aller Zeiten“ genannt. In der 2021 erstellten Liste der 100 besten Filme in der Geschichte des ukrainischen Kinos landete der Film auf dem dritten Platz.
Der Mann mit der Kamera kann als poetischer Dokumentarfilm, als Querschnittsfilm, als politische Agitation oder auch als reflexiver Dokumentarfilm bezeichnet werden. Alle Bezeichnungen sind zutreffend und gerade dies stellt die Bedeutung von Der Mann mit der Kamera für die Filmtheorie heraus. Es ist jedoch zum großen Teil Wertows reflexives Konzept, die permanente Darstellung der Aufnahmesituation und der filmischen Konstruktion, die ihn seiner Zeit voraus erscheinen lassen.
Daten
UdSSR 1929
Laufzeit: 86 Minuten
Freigegeben: ab 0 Jahren
Bild: F4:3 Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Stummfilm mit Musik (Dolby 2.0) Russisch
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial
Booklet; Bonusfilm von Thomas Tode, Ale Munoz, Rasmus Gerlach von 1996: "Im Land der Kinoveteranen: Filmexpedition zu Dziga Vertov" (Deutschland 1996)
System
DVD
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Zustand
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