Gefährliche Liebschaften (Stephen Frears)
SZ-Cinemathek Berlinale

Im vorrevolutionären Frankreich des Jahres 1782 pflegen wohlhabende Witwen und ein umtriebiger Vicomte ein durch und durch dekadentes Spiel.
Getrieben von blinder Machtversessenheit spinnen sie ein diabolisches Netz erotischer Intrigen. Doch unerwartete Gefühle stören die kühle Kalkulation, die Fäden entgleiten den boshaften Akteuren, bis sie schließlich hilflos in einen Strudel zerstörerischer Eifersucht gerissen werden.
Mit Glenn Close, John Malkovich, Michelle Pfeiffer, Swoosie Kurtz, Keanu Reeves; Regie: Stephen Frears
Kritiken
„Gefährliche Liebschaften ist ein fesselnder und verlockender Film, aber nicht unwiderstehlich“, schrieb Roger Ebert in der Chicago Sun-Times.
Variety sah in dem Film eine „präzise Studie über Sex als Mittel manipulativer Machtspielchen“, die jedoch zu lange brauche, „um in Fahrt zu kommen“. Glenn Close sei „als stolze, heimtückische Merteuil vortrefflich besetzt“, das „eigentliche Problem“ liege bei Malkovichs Valmont. Ihm fehle „der teuflisch verführerische Charme, den ein Valmont braucht, um seine Eroberungen zu machen“.
Vincent Canby von der New York Times befand, dass „nichts, was Glenn Close zuvor bereits geboten hat“, an „ihre vielschichtige und komödiantisch delikate Darstellung der Marquise“ heranreiche. Valmont scheine zwar „keine geeignete Rolle für Malkovich zu sein“, doch sei er dennoch „unerwartet gut“. Michelle Pfeiffer sei „eine weitere positive Überraschung“ in der Rolle der keuschen Ehefrau.
Für das Lexikon des internationalen Films war Stephen Frears’ Film eine „formal brillante Umsetzung des Stoffes“. Diese sei „elegant, amüsant und mitunter ausschweifend in der Beschreibung der prachtvollen Salons der adeligen Gesellschaft“, doch besitze sie nicht „den in den früheren Filmen des Regisseurs so markanten kritischen Gegenwartsbezug“.
Annette Meyhöfer vom Spiegel zufolge habe Frears mit seiner Adaption „vollendetes Rokoko, Berechnung und Empfindung“ inszeniert. Das Ergebnis sei „meisterhaft“. Dabei sei die „Modernität des Films“ der „Kunst seiner Schauspieler“ zu verdanken. So sei John Malkovich „viril, ordinär, obszön, eine ideale Fehlbesetzung, ein Macho, kein Don Juan, und deshalb unwiderstehlich“. Alle Darsteller habe jedoch Glenn Close mit ihrer Leistung übertroffen.[18] Cinema bezeichnete Gefährliche Liebschaften als „kongenial zynische Adaption des französischen Briefromans von Choderlos de Laclos“, die mit einer „Traumbesetzung“ aufwarten könne.
Auszeichnungen
Oscar 1989
Bestes adaptiertes Drehbuch (Christopher Hampton)
Bestes Szenenbild (Stuart Craig, Gérard James)
Bestes Kostümdesign (James Acheson)
Nominiert:
Bester Film
Beste Hauptdarstellerin (Glenn Close)
Beste Nebendarstellerin (Michelle Pfeiffer)
Beste Filmmusik (George Fenton)
British Academy Film Awards 1990
Beste Nebendarstellerin (Michelle Pfeiffer)
Bestes adaptiertes Drehbuch (Christopher Hampton)
Nominiert:
Beste Regie (Stephen Frears)
Beste Hauptdarstellerin (Glenn Close)
Beste Kamera (Philippe Rousselot)
Bester Schnitt (Mick Audsley)
Beste Filmmusik (George Fenton)
Beste Maske (Jean-Luc Russier)
Bestes Szenenbild (Stuart Craig)
Beste Kostüme (James Acheson)
American Society of Cinematographers
Nominiert in der Kategorie Beste Kamera bei einem Kinofilm (Philippe Rousselot)
Bodil
Bester nicht-europäischer Film
Boston Society of Film Critics Award
Beste Regie (Stephen Frears)
British Society of Cinematographers
Nominiert für den Best Cinematography Award (Philippe Rousselot)
César
Bester ausländischer Film
Chicago Film Critics Association Award
Nominiert in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin (Glenn Close)
Nominiert in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Michelle Pfeiffer)
David di Donatello
Nominiert in der Kategorie Bester ausländischer Schauspieler (John Malkovich)
Fotogramas de Plata
Bester ausländischer Film
Gilde-Filmpreis
Bester ausländischer Film
Goldene Kamera
Beste internationale Schauspielerin (Glenn Close)
Joseph-Plateau-Preis
Bester ausländischer Film
London Critics’ Circle Film Award
Bestes Drehbuch (Christopher Hampton)
Nastro d’Argento
Nominiert in der Kategorie Bester nichtitalienischer Film (Stephen Frears)
National Board of Review Award
Top Ten Filme
National Society of Film Critics Award
Nominiert in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Michelle Pfeiffer)
Nominiert in der Kategorie Beste Kamera (Philippe Rousselot)
Sant-Jordi-Preis
Bester ausländischer Film
Bester ausländischer Darsteller (John Malkovich)
Zuschauerpreis in der Kategorie Bester ausländischer Film
Writers Guild of America Award
Bestes adaptiertes Drehbuch (Christopher Hampton)
Daten
GB/USA 1988
Laufzeit: 115 Minuten
freigegeben: ab 16 Jahren
Bild: 16:9 (1,85:1) Farbe
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Surround), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
System
DVD
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