Die Geierwally
Deutsche Filmklassiker

Wally liegt mit ihrem Vater im Streit, weil er sie mit Vinzenz verheiraten will, den sie nicht liebt. Sie flieht auf eine Berghütte und lebt dort einsam und zurückgezogen, denn ihre unerfüllte Liebe gehört dem Jäger Josef. Ihm begegnet sie, als sie unvorsichtiger Weise einen jungen Geier aus dem Nest nimmt und sofort vom alten angegriffen wird. Josef kommt ihr zu Hilfe und rettet sie. Von nun an nennt er sie liebevoll die "Geierwally", denn auch er fühlt sich zu ihr hingezogen, obwohl er immer noch unter dem Gerücht leidet, die junge Afra sei seine Geliebte. Auch Wally hat sich aus Eifersucht dazu hinreißen lassen, sie zu beleidigen. Vinzenz bietet sich sogar an, Josef zu töten. Noch rechtzeitig kommt die Wahrheit ans Licht: Afra ist Josefs uneheliche Tochter, und nun steht der gemeinsamen Zukunft der beiden Liebenden nichts mehr im Wege.
Mit Heidemarie Hatheyer, Sepp Rist, Eduard Köck, Winnie Markus, Leopold Esterle, Mimi Gstöttner-Auer, Ludwig Auer, Georg Vogelsang, Hans Adalbert Schlettow, Maria Hofen, Gustav Waldau, Hans Kratzer; Regie: Hans Steinhoff
Kritiken
Für den film-dienst war Die Geierwally ein „schwerblütiges Bauerndrama. Der Film von 1940 zeigt Spuren der ‚Blut und Boden‘-Ideologie, hat aber durch Heidemarie Hatheyers Charakterdarstellung und die bestechende Landschafts-Fotografie Richard Angsts künstlerisches Format.“
Der Spiegel schrieb anlässlich der Fernsehaufführung einer Neuverfilmung des Hillerschern Stoffs: „Gekränkter Stolz einer Frau, ein hartherziger Vater, böse List einer Magd, ein halbzahmer Raubvogel als Symbol für Freiheit und Zwang – der Nazi-Film ließ sich den Romanstoff der Wilhelmine von Hillern, 1875 veröffentlicht, nicht entgehen. Die Schauspielerin Heidemarie Hatheyer schuf im Jahr 1940 trotz der herrschenden Ideologie das eindrucksvolle Porträt einer nicht angepassten Frau.“
Auch Cinema kritisierte die anklingende ‚Blut-und-Boden‘-Ideologie, lobte aber „Heidemarie Hatheyer und die Bilder von Kamera-Ass Richard Angst“ als „großartig“. Das Urteil lautete: „ideologisch heikel, künstlerisch wertvoll“.
Karlheinz Wendtland schrieb in seinen Ausführungen zu diesem Film, dass Georges Sadoul „in seiner bekannten publikumsfeindlichen Einstellung den Film als exemplarisch für die Mittelmäßigkeit des deutschen Films unter Hitler“ bezeichnet habe, „obwohl er auch in Frankreich ein großer Erfolg war“. Wendtland führte weiter aus, dass Herbert Holba Heidemarie Hatheyer wie folgt charakterisiert habe: „Ihre herbe, männlich-aktive Ausstrahlung und herausfordernde Erotik machte sie zur Ausnahmeerscheinung im deutschen Film.“ Wendtland fügte zu dieser Einschätzung ergänzend hinzu: Wieder ein Frauenbild, das eine gewisse Schicht von heutigen deutschen Filmpublizisten Lügen straft, die ‚vom Heimchen am Herde‘ schreiben oder glauben, dass es damals ausschließlich Filme gab, ‚die für die Frau nur Verzicht auf Selbstverwirklichung vorsahen‘ (‚nach Hembus‘)
Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp. Sämtliche deutsche Spielfilme von 1929–1945
Auszeichnungen
Die Geierwally erhielt von der nationalsozialistischen Filmprüfstelle im August 1940 die Prädikate „Künstlerisch wertvoll“ sowie „volkstümlich wertvoll“.
Daten
Deutschland 1940
Laufzeit: 104 Minuten
Freigegeben: ab 6 Jahren
Bild: 4:3 (1,33:1) Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Mono)
Bonusmaterial
Biografien, Bildergalerie,
System
DVD
Restposten: Nur 1 Exemplar auf Lager!
Lieferzeit: Je nach Versandart 1 bis 7 Werktage
Zustand
gebraucht, sehr gut,
Die Rechnung für diese DVD kann nur auf Privatpersonen ausgestellt werden, nicht jedoch auf den Namen von Schulen, Medienverleihstellen, kirchliche, staatliche und kommunale Einrichtungen, Vereine, u. ä.
Diese DVD ist ausschließlich für den privaten Gebrauch bestimmt. Öffentliche Vorführungen, Verleih, Vermietung, Sendung, Handel, Versteigerung, Vervielfältigung und Verbreitung, z.B. über Internet (auch in Ausschnitten) sind untersagt.
Kaufpreis (DVD)