Die Ehe im Kreise

Verwechslungen, Täuschungen, Rollentausch, überraschende Wendungen: In diesem Film finden sich alle Zutaten des Vaudeville, bemerkenswert interpretiert von den großen Stars der Epoche in einer umwerfenden Inszenierung - der Stil, den drei Generationen von Kinoliebhabern den "Lubitsch-Touch" nennen.
Wien: Mizzi und Joseph Stock sind ein Ehepaar, haben sich jedoch schon lange nichts mehr zu sagen. Ihre gute Freundin lädt sie ein, sie zu besuchen und dabei auch ihren Ehemann kennenzulernen. Mizzi beschließt, per Taxi zu ihr zu fahren. Das Taxi muss sie sich jedoch mit einem anderen Fahrgast teilen. Während der Fahrt rückt Mizzi so nah an den Fahrgast heran und flirtet so hemmungslos mit ihm, dass er vorzeitig das Taxi verlässt und seine Blumen im Wagen vergisst. Mizzi trifft bei Charlotte ein und schenkt ihr die im Wagen vergessenen Blumen. Auch Charlottes Ehemann, der Nervenarzt Dr. Franz Braun, trifft ein – es ist der Mann aus dem Taxi.
Am nächsten Morgen holt Franz’ Kollege Dr. Gustav Mueller ihn von zu Hause ab, da beide denselben Arbeitsweg haben. Gustav ist in Charlotte verliebt. Charlotte beschließt, ihren Mann in seiner Arztpraxis zur Rede zu stellen. Dort wiederum ist die liebestolle Mizzi eingetroffen und will Franz verführen, der sich wehrt. Gustav wiederum glaubt, Franz in einer kompromittierenden Situation mit seiner Ehefrau erwischt zu haben und ist verwundert, als die kurze Zeit später die Praxis betritt. Es kommt zum Streit.
Einige Zeit später treffen sich Franz und Mizzi zufällig, was wiederum damit endet, dass Charlotte eine Affäre zwischen ihrem Mann und Miss Hofer vermutet.
Als Mizzi Gustav eine Karte zusteckt und ihm bedeutet, sie warte im Wagen auf ihn, und Charlotte wiederum abweisend auf Franz’ Versöhnungsversuche reagiert, geht er zu Mizzi. Er folgt ihr sogar in die Wohnung, weil er sich ein Taxi für die Rückfahrt rufen muss und weist Mizzis Annäherungsversuche schroff zurück. Beim Verlassen ihrer Wohnung vergisst er seinen Hut. Charlotte wiederum hat inzwischen Besuch von Gustav erhalten, der sie küssen kann, weil sie ihn für ihren Mann hält. Sie wirft ihn anschließend aus ihrem Haus.
Mizzi und Franz werden beobachtet, wie sie zusammen in einem Haus verschwunden sind. Joseph wirft daraufhin Mizzi aus der Wohnung. Er bedankt sich bei Franz, dass er mit seiner Hilfe seine Frau loswerden konnte. Mizzi zwingt ihn zu einem Treffen. Dabei erscheint unerwartet Charlotte, die ihrer Freundin beistehen und wissen will, welcher Mann denn für ihre Lage verantwortlich ist. Als Mizzi kurz das Zimmer verlässt, kommt auch Franz auf das Zimmer und Charlotte erkennt die Zusammenhänge. Sie zerreißt den Brief Mizzis, der Franz entlastet, liest ihn jedoch, nachdem ihr Mann gegangen ist. Da Mizzi sich darin über die abweisende Haltung von Franz beschwert, verzeiht Charlotte ihrem Mann und lässt Mizzi fallen.
Zurück zu Hause will sie sich an Franz rächen, indem sie das kurze Stelldichein mit Gustav „beichtet". Franz wiederum, der sich amüsiert und denkt, dass Charlotte ihn sowieso nur reinlegen will, bittet Gustav so zu tun, als ob beide sich geküsst hätten, woraufhin er alles zugibt und Charlotte zufrieden die Szene verlässt. Franz wiederum amüsiert sich und Gustav bleibt ratlos zurück. Auf seinem Weg nach Hause begegnet Gustav der im Wagen vorbeifahrenden Mizzi, die ihm prompt schöne Augen macht und in ihr Auto einlädt.
Mit Florence Vidor, Creighton Hale, Adolphe Menjou, Marie Prevost; Regie: Ernst Lubitsch
Kritiken
Herbert Ihering befand, dass „dieser zweite amerikanische Film von Ernst Lubitsch wahrscheinlich der schlackenloseste, der vollkommendste Film, der bis jetzt geschaffen wurde, [sei]. Der vollkommendste, weil der filmischste.“
Das Lexikon des internationalen Films bezeichnete Die Ehe im Kreise als „Ehe-Posse mit überzeugenden Darstellern, die bereits alle Zutaten aufgreift, die später einmal den berühmten ‚Lubitsch-Touch‘ ausmachen.“
Neben Lubitsch selbst, der diesen Film als seinen Lieblingsfilm unter seinen eigenen Werken bezeichnete, wurde The Marriage Circle auch von anderen Filmemachern wie Alfred Hitchcock und Akira Kurosawa geschätzt.
Daten
USA 1924
Laufzeit: 92 Minuten
Freigegeben: ab 0 Jahren
Bild: 4:3 Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Stummfilm, Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0), Französisch (Dolby Digital 2.0)
Bonusmaterial
Animationsfilm "Alice's Ballon Race" von Disney; Gespräch mit der Leiterin der Cinematheque francaise; Gespräch über den Film
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