Der Verlorene

Dr. Karl Rothe (Peter Lorre) entwickelt in den letzten Kriegsjahren ein bedeutsames Impfserum. Seine Verlobte leitet die Forschungsergebnisse heimlich ans Ausland weiter. Als sie Rothe den Verrat beichtet und er zudem erfahren muss, dass sie ein Verhältnis hat, tötet er sich im Affekt.
Der Vorfall wird vertuscht. Rothes Forschungen sind dem Nazistaat wichtiger als der Wunsch nach sühne.
Mit Peter Lorre, Karl John, Helmut Rudolph, Renate Mannhardt, Johanna Hofer, Eva-Ingeborg Scholz, Lotte Rausch, Gisela Trowe; Regie Peter Lorre
Kritiken
Die Produktion stand unter keinem guten Stern und ging in den Kinos desaströs unter. DER VERLORENE erhielt nur in Deutschland teils wohlwollende Kritiken.
Erst 1983 kam es zu einer Wiederentdeckung des Films, als das San Francisco Film Festival den 30 Jahre lang vergessenen Film mit englischen Untertiteln zeigte und "Der Verlorene" daraufhin bei zahlreichen Festivals eine kleine Auferstehung feierte.
„Ungeachtet einiger Schwächen in der Verzahnung der Geschichte und der psychopathologischen Zeichnung ein atmosphärisch sehr dicht und quälend eindringlich gestalteter, hervorragend gespielter Film, der in der deutschen Nachkriegsproduktion seinesgleichen sucht und lange Zeit verkannt blieb.“
Lexikon des internationalen Films
„Die dumpfen Schatten der Vergangenheit, die zögerlich herankriechen, die unterschiedlichen Charaktere der beiden Hauptakteure sowie die ausführlichen Betrachtungen über Angst, Schuld und Sühne erschaffen eine dichte Spannung, innerhalb welcher sich in Rückblicken eine zutiefst hintergründige Geschichte offenbart, die zu Beginn des Films als tatsächlich geschehen ausgewiesen wird. Mit dieser Einführung unterstreicht Regisseur Peter Lorre sein mitunter durchaus provokatives Anliegen, das damals junge Nachkriegsdeutschland zu einer gründlichen Auseinandersetzung mit seiner jüngsten Vergangenheit herauszufordern – vergeblich, denn Der Verlorene fand seinerzeit kaum Publikum und wurde nach nur wenigen Tagen Spielzeit [...] aus dem Programm genommen.“
Marie Anderson, kino-zeit.de
„Mit diesem Film ist deutsche Nachkriegsgeschichte so präzise gezeigt worden, wie es nur einem möglich ist, der selbst Opfer war und einen Täter spielt, der weiß, dass er Schuld hat. Lorre hat damit auch seine eigene Geschichte als Schauspieler und seine harten Erfahrungen als Emigrant thematisiert und sie mit dem Film auf spannende Weise verwoben. Der Film diagnostiziert, was fortan Lorres Schicksal bleiben sollte: Er fand keinen Ort mehr.“
Ulrike Ottinger, www.ulrikeottinger.com
Auszeichnungen
Der Verlorene war der erste Film, der von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden geprüft und bewertet wurde. Er erhielt das Prädikat „wertvoll“. In der Begründung heißt es u. a.: Die Handlung ist mit einer so ungewöhnlichen Eindringlichkeit gestaltet, die schauspielerische Leistung von Peter Lorre und den eingesetzten anderen Kräften, die Regie und die Kamera sind von einer filmischen Ausdruckskraft, wie sie kaum ein ausländischer Film der Nachkriegszeit gezeigt hat. Neben dieser ganz besonders künstlerischen Leistung steht aber auch die Tendenz des Films, die in so überaus notwendiger und eindringlicher Weise zeigt, bis zu welcher Vernichtung des Individuums ein diktatorisch gelenktes Staatswesen führen kann.
Peter Lorre erhielt bei der Verleihung des Bundesfilmpreises 1952 eine lobende Erwähnung.
Daten
BRD 1951
Laufzeit: 93 Minuten
freigegeben: ab 16 Jahren
Bild: 4:3 (1,33:1) Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Deutsche (DD 1.0)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial
Dokumente der FILMBEWERTUNGSSTELLE(FBW) und Auszüge aus Peter Lorres Arbeitsdrehbuch als PDF, Biografien, Fotogalerie, Trailer
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