Der unbekannte Soldat
Dokumentationen

Die zwischen 1995 und 2004 in mehreren Städten Deutschlands gezeigte 'Wehrmachtsausstellung' war ein Tabubruch. Bis dahin hatte die deutsche Öffentlichkeit das Bild der 'sauberen Wehrmacht' gepflegt. Und nun wurde sie plötzlich mit Fotos von Soldaten beim Mord an Zivilisten konfrontiert. Die NPD marschierte vor der Wehrmachtsausstellung auf und selbst konservative Politiker waren empört. Gehören die 'Verbrechen der Wehrmacht' tatsächlich zum 'Familienalbum der Deutschen'?
Filmemacher Michael Verhoeven (siehe auch 'Die weiße Rose, 'Das schreckliche Mädchen' oder 'Mutters Courage') nimmt die Ausstellung über den Vernichtungskrieg im Osten (1941-1944) und vor allem die heftigen Reaktionen darauf als Ausgangspunkt für seinen aufwühlenden Dokumentarfilm 'Der unbekannte Soldat - Was hast du im Krieg gemacht, Vater?'. Er verfolgt die Spuren der Wehrmacht bis in die Ukraine und nach Weißrussland. Anhand von zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen und Historikern in Deutschland, den USA und an den Orten des Geschehens, untersucht Verhoeven den wohl schrecklichsten Teil der Geschichte der deutschen Wehrmacht.
Dokumentation von Michael Verhoven
Kritik
"Dokumentarfilm als Nachtrag zu den beiden Wehrmachtsausstellungen in Deutschland, die in den Jahren 1996 und 2002 für kontroverse Diskussionen sorgten. Er lässt Betroffene zu Wort kommen und nutzt seine eigene Argumentationskette, um engagiert und überzeugend auf die Verbrechen der Wehrmacht und ihre Handlangerdienste für ein Unrechtsregime aufmerksam zu machen. - Ab 14...
Prinzipiell erzählt „Der unbekannte Soldat“ nichts wesentlich Neues, doch der Film bringt all das einmal mehr auf den Punkt, das viele nicht (mehr) wissen wollen. Insofern ist Verhoevens engagierter Film durchaus wichtig; doch wie bei so vielen ähnlich gelagerten Arbeiten, die sich vehement gegen das Verdrängen und Vergessen stemmen, wird man auch hier die Vermutung aufstellen können, dass der Film in erster Linie wohl nur jene anspricht, die ohnehin für das Thema sensibilisiert sind und den grundlegenden Gedanken der Ausstellung sowie des Films teilen. Alle anderen werden sich nach wie vor weigern, sich eines besseren belehren zu lassen.
Filmdienst
Auszeichnungen
Michael Verhoeven wurde für seine Arbeit an dem Film "Der unbekannte Soldat" und sein Gesamtwerk mehrfach ausgezeichnet. Dazu gehören der Bundesverdienstkreuz (zusammen mit Senta Berger im Jahr 1999), der Bayerische Verdienstorden (2002) und der Marion-Samuel-Preis (2005).
Zusätzlich zu diesen Ehrungen erhielt Verhoeven auch den Helmut-Käutner-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf. Sein Film "Der unbekannte Soldat" wurde ebenfalls für die Aufarbeitung der Verbrechen der Wehrmacht und die Thematisierung der Rolle der Väter im Krieg ausgezeichnet.
Hier ist eine detailliertere Auflistung seiner Auszeichnungen:
Bundesverdienstkreuz: (1999)
Bayerischer Verdienstorden: (2002)
Marion-Samuel-Preis: (2005)
Helmut-Käutner-Preis: (2022)
Filmband in Gold: (Drehbuch für "o.k.") (1971)
Goldene Kamera: (Regie für "Die Herausforderung") (1975)
Silberner Bär (Berlinale) für "Das schreckliche Mädchen": (1990)
Josef-Neuberger-Medaille: der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf (1998)
Medaille München leuchtet in Gold: (2003)
Goldener Ochse – Ehrenpreis des Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern: (zusammen mit Senta Berger für Sentana-Filmproduktion) (2005)
Diese Auszeichnungen unterstreichen die Bedeutung von Michael Verhoevens Arbeit, sowohl im Bereich des Spielfilms als auch in der Dokumentarfilmproduktion, und seine Beiträge zur deutschen Filmkultur und zur Aufarbeitung der deutschen Geschichte.
Daten
Deutschland 2006
Laufzeit: 96 Minuten
Freigegeben: ab 12 Jahren
Bild: 4:3 (1,85:1) Letterbox, Farbe
Ton/Sprachen: Deutsch, DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial
Interview mit Michael Verhoeven, Zusätzliche Szenen, Podiumsdiskussionen in München und Berlin, Film- und Biografie Michael Verhoeven, Trailer, Presseheft als PDF
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