Der Schlachter

Auf einem sommerlichen Schulausflug macht die Lehrerin Hélène (Stéphane Audran) eine grauenvolle Entdeckung: Am Wegesrand findet sie eine Frauenleiche und direkt daneben jenes Feuerzeug, das sie kürzlich Popaul Thomas (Jean Yanne) geschenkt hatte, einem Fleischer, den sie auf der Hochzeit eines Kollegen kennengelernt hatte. Sie gerät in Panik. Ist der sympathische Schlachter jener grausame Frauenmörder, der seit geraumer Zeit gesucht wird?
Mit Stéphane Audran, Jean Yanne, Antonio Passalia, Pascal Ferone, Mario Beccara, William Guérault; Regie: Claude Chabrol
Kritiken
Das Lexikon des internationalen Films war der Ansicht, Chabrol nutze „den Kriminalfall zu einer erschütternden Parabel über die Macht des Bösen und die Zerbrechlichkeit menschlicher Ordnung“. Durch die vollkommene Balance von Form und Inhalt werde der Film „zu einem Höhepunkt des französischen Nachkriegsfilms“.
Prisma bezeichnete den Film als „hervorragend umgesetzten Psycho-Thriller, der mit psychologischen Elementen spielt und einiges über die Macht des Bösen erklärt“.
Für TV Spielfilm war es ein „subtiles, nie diffamierendes Porträt eines psychisch deformierten Menschen“ und ein „meisterlich nervenkitzelndes Psychogramm“.
Der Kritiker des Spiegel setzte andere Akzente: „In diesem Film, den selbst der erzkonservative ‚Figaro‘ als den ‚besten seit der Libération‘ (1945) empfand, verbindet Chabrol ein dokumentarisches Bild der Dordogne (Chabrol: ‚Das einzige französische Département, in dem die Leute noch glücklich sind‘) mit exakt programmierter Sozialkritik: [...] Chabrol erklärt die Untaten mit der autoritären Erziehung und den langen Kriegserlebnissen des Täters (‚Kameraden von mir sind einfach in der Sonne verfault‘), er kontrastiert sie durch Erzählungen von unkultivierten Cromagnonmenschen und charakterisiert die Rektorin durch eingestreute Balzac-Zitate (‚Als sie den Marquis sah ... hatte man bei ihr den Eindruck von Größe, durch welche auch die roheste Seele beeindruckt sein musste‘). Solche listigen, zudem in äußerst ästhetische Bilder gekleideten Kino-Werke haben Chabrol neuerdings die Feindschaft seiner alten ‚Cahiers du cinéma‘ eingetragen und deutsche Filmverleiher trotz eindeutiger Pariser Kassenerfolge ein für allemal abgeschreckt.“
Im Filmtip der Wochenzeitung Die Zeit hieß es zur ARD-Fernsehraufführung des Films im Januar 1971: „Hervorragend: Die Ausweglosigkeit, in die Chabrol nun stets seine Figuren in präzisen, kühlen, dramatisch konkreten Beschaulichkeits- und Verstörungsbildern manövriert, ist freilich keine private Tragik, sondern das Ergebnis einer kalkulierten Radikalisierung, wie sie im Alltag Realität ist.“
Auszeichnungen
Festival Internacional de Cine de Donostia-San Sebastián 1970: Preis für Stéphane Audran als beste Darstellerin
Bodil 1971: Bester europäischer Film
Society of Film and Television Arts Awards 1973: Beste Hauptdarstellerin, Stéphane Audran
Daten
Frankreich/Italien 1970
Laufzeit: 93 Minuten
freigegeben: ab 12 Jahren
Bild: 4:3, Farbe
Ton/Sprachen: (DD 2.0): Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
System
DVD
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