Auf Wiedersehen, Kinder
Meisterwerke-Edition

Frankreich im Jahre 1944. Die Freundschaft zwischen dem elfjährigen Julien Quentin (Gaspard Manesse) und seinem jüdischem MitschüIer Jean Bonnet (Raphael Fejtö) findet ein jähes Ende, als die Gestapo von Bonnets Identität erfährt: Frankreich in den Wirren der deutschen Besatzungszeit. Nur widerwillig kehrt der elfjährige Fabrikantensohn Julien nach den Ferien aus dem unsicher gewordenen Paris in ein katholisches Internat bei Fontainebleau zurück. Doch schon bald ist er fasziniert von seinem neuen Mitschüler Bonnet, einem stillen und hochbegabten Jungen. Als Julien eines Tages entdeckt, dass Bonnet in Wirklichkeit ein jüdischer Waisenjunge ist und von den Patres im Kloster vor den Nazis versteckt wird, ist das der Beginn einer unzertrennlichen Freundschaft. Doch die grausame Realität holt die beiden Freunde ein. Als der Küchenjunge Joseph (François Négret) wegen Schwarzhandels entlassen wird, schwört er Rache. Wenig später erscheint die Gestapo. Sie ist auf der Suche nach jüdischen Schülern.
Mit Gaspard Manesse, Raphaël Fejtö, Francine Racette, Stanislas de Malberg, Philippe Morier-Genoud, François Berléand; Regie: Louis Malle
Kritiken
Die Kritik bewertete die unspektakuläre Inszenierung allgemein als beklemmend authentisch und als eine von Malles besten Regiearbeiten.
Rita Kempley schrieb in der Washington Post, Au revoir, les enfants markiere für Malle „eine Wiedergeburt nach einer Reihe von schwachen und bedeutungslosen Filmen“. Er habe mit dem „Mitgefühl eines Erwachsenen“ und der „Einfachheit eines Kindes“ Regie geführt, sein Film deute auf Ignoranz und Komplizenschaft der französischen Bevölkerung bei der Judenverfolgung.
Vincent Canby war in der New York Times gar der Meinung, dass Malle in seinen 40 Jahren im Filmgeschäft zwar einige herausragende Spiel- und Dokumentarfilme gedreht habe, diese aber wie eine Vorbereitung auf Au revoir, les enfants wirken würden: „Es ist ein Werk, das die Art von Einfachheit, Leichtigkeit und Detailfülle hat, welche nur ein Filmemacher in kompletter Beherrschung seiner Kunst vollbringen kann, und das auch nur selten.“ Sein Film bleibe realistisch und spezifisch, weshalb er „so bewegend ist, ohne je sentimental zu sein“.
Der Filmdienst urteilt: „Louis Malle erzählt diese prägende Jugenderinnerung als einen Reifungsprozeß in schwieriger Zeit, in dem sich Emotionen und Authentizität eindrucksvoll die Waage halten. Eine bewegende Schilderung menschlichen Verhaltens im Spannungsfeld von Rassismus, Verrat, Schuld und Solidarität.“ Der Film sei ab 12 Jahren sehenswert.
Prisma schreibt, das „Aufeinandertreffen mit der jüdischen Kultur und Geschichte“ sei in dem preisgekrönten Film „atmosphärisch detailliert und ergreifend sensibel aus der Sicht eines Kindes dargestellt“.
Michael Fischer betonte in Der Spiegel vor allem den Aspekt des Aufwachsens: „Auf Wiedersehen Kinder ist ein Film über den Abschied von der Kindheit, ein Meisterwerk über den unwiderruflichen Verlust dieses kostbaren Schatzes.“
"Beklemmend authentisch"
ARTE
"Eine Hymne an die Freundschaft".
Variety
Auszeichnungen
Auf Wiedersehen, Kinder wurde 1988 in neun Kategorien für einen César, den wichtigsten französischen Filmpreis, nominiert und sieben Mal ausgezeichnet. Neben den Trophäen für den besten Film des Jahres, Regie und Drehbuch wurde das Drama auch in mehreren technischen Kategorien prämiert.
Bei den Filmfestspielen von Venedig hatte Louis Malles Werk im Jahr zuvor den Goldenen Löwen in der Kategorie Bester Film gewonnen.
Der Film war zudem bei den Golden Globe Awards 1988 als beste fremdsprachige Filmproduktion nominiert.
Bei der Oscar-Verleihung im selben Jahr war er erneut als bester fremdsprachiger Film und für das beste Original-Drehbuch nominiert. 1989 gewann Louis Malle den British Academy Film Award für die bte Regie.
Weitere Auszeichnungen
Bodil 1989
Bester europäischer Film
David di Donatello 1988
Bester ausländischer Film
Bester ausländischer Regisseur
Bestes Drehbuch für einen ausländischen Film
Europäischer Filmpreis 1988
Bestes Drehbuch
Syndicat Français de la Critique de Cinéma 1988
Bester Film
Gilde-Filmpreis 1989
Bester Film
Independent Spirit Award 1988
nominiert als Bester ausländischer Film
Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani 1988
Beste Regie bei einem ausländischen Film
London Critics Circle Film Award 1990
Bester fremdsprachiger Film des Jahres
Los Angeles Film Critics Association Award 1987
Bester ausländischer Film
Louis-Delluc-Preis 1987
Bester Film
Internationale Filmfestspiele von Venedig 1987
Goldener Löwe für den besten Film
Preis der katholischen Jury (OCIC)
Daten
Frankreich, Deutschland, Italien, 1987
Laufzeit: 101 Minuten
freigegeben: ab 6 Jahren
Bild: 16:9 (1,77:1) Farbe
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Französisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial
Louis-Malle-Dokumentation und Charlie-Cahplin-Kurzfilm "Der Einwanderer"
System
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