Verdun

(Stummfilm Edition)

Verdun

(DVD)

1928, zur 10-Jahresfeier des Waffenstillstands, inszenierte Filmemacher Leon Poirier die zermürbende Schlacht um Verdun als Stummfilm. Archivaufnahmen, die kunstvoll in die Spielfilmhandlung eingewoben werden, lassen historische Persönlichkeiten neben archetypischen Figuren agieren.
Unter den Darstellern: Surrealismusdissident, Schauspieler und Dramatiker Antonin Artaud. Ein früher Meilenstein des Kriegsfilms, der viele Gestaltungselemente des Genres vorwegnimmt.
90 Jahre nach der Schlacht, die zum Sinnbild für das Grauen moderner Vernichtungskriege wurde, legt nun die Cinematheque de Toulouse mit dieser DVD eine außergewöhnlich sorgfältig restaurierte Version des Filmklassikers vor, der zuvor nur in stark beschädigten, unvollständigen Kopien zugänglich war. Pianist Hakim Bentchouala-Golobitch interpretiert die Originalpartitur der Uraufführung von Andre Petiot.

Der Film ist ohne eigentliche Handlung. Der Stellungskrieg, der mit dem massenhaften Sterben auf beiden Seiten die Sinnlosigkeit dieses Völkerschlachtens personifiziert, steht im Mittelpunkt der Geschichte. In sachlicher Form bar jeder Parteilichkeit werden die Geschehnisse nacherzählt.
Ein einfacher französischer Soldat mittleren Alters und ein junger deutscher Soldat repräsentieren die beiden kriegführenden Staaten, deren zentrale Protagonisten Kaiser Wilhelm II. (zu sehen in eingefügten Dokumentaraufnahmen) und Marschall Pétain (der, mangels dokumentarischer Aufnahmen aus der Kriegszeit sich bereit erklärte, für seine Bildanteile höchstselbst vor die Spielfilmkamera zu treten) heißen.
Am Ende ist die Botschaft zwar nicht eine explizit pazifistische wie im Roman Im Westen nichts Neues, der ein Jahr nach diesem Verdun-Film erstverfilmt wurde, aber auch keine kriegsverherrlichende. Auch zeigt sich diese Produktion, deren Schöpfer Poirier Wert auf deutsche Militärs als Sachverständige legte, als durchaus neutral, will heißen: nimmt keine explizit profranzösische Position ein.

Aufgeteilt wurde der Film in drei Kapitel, die unter folgenden französischen Titeln geführt wurden: „La Force“ (Die Kraft, die Macht), „L‘enfer“ (Die Hölle) und „Le destin“ (Das Schicksal). Jenseits der Schlachtendarstellungen gibt es kleinere Handlungsstränge mit Schauspielern; etwa die Szene mit dem Sohn, der sich an die Front begibt, der alte Bauer, der seinen Hof nicht verlassen will oder die deutschen Offiziere bei einer Lagebesprechung in ihrem Hauptquartier.

Mit Albert Préjean, Hans Brausewetter, Suzanne Bianchetti, Antonin Artaud, Maurice Schutz, André Nox, Philippe Pétain; Regie: Léon Poirier

Kritiken

Der Kuckuck befand: „… das ist ja das Große am Verdunfilm: der Krieg ist so ganz und gar nicht romantisch, er ist so ekelhaft und abstoßend wie das Piiih pfeifender Kugeln, das Bellen eines Maschinengewehres, das heulende Singen einer sich nähernden Granate, ist so widerlich wie die Todesangst es ist.“

In der Salzburger Chronik war zu lesen: „Ohne Tendenz, nur durch die schreckliche Wahrheit wirkend, ist dieser Film eine unwiderstehliche Propaganda gegen den Krieg.
Die Aufnahmen sind durchwegs schön und großartig, die Wiedergabe des Trommelfeuers unübertrefflich der Wirklichkeit entsprechend, kurz ein Film, der ohne jede Färbung dem Zuseher die Schreckens des Krieges fesselnd und zugleich abschreckend zeigt, so daß er eine dauernde Wirkung verbürgt.“

Die Stunde stellte fest: „Keine romantisierende Verhimmelung und Verzärtelung und keine propagandistische Verdammung, sondern Tatsachen sind die Stärke dieses einzigartigen Werkes, das in objektiver Weise die Tragödie der Menschen um Verdun wieder erstehen läßt. Es ist ein ganz großes Drama der Menschlichkeit, eine Tragödie der Menschen, die in die Hölle von Verdun gezwungen wurden.“

Die Reichspost resümierte: „Der Krieg selbst ist der Hauptdarsteller in „Verdun“. Sein wahres Gesicht ist dramatischer und leidenschaftlicher als es sonst ein Film sein könnte.“

Daten

Verdun

(DVD)

Frankreich 1928
Laufzeit: 151 Minuten
Freigegeben: ab Jahren

Bild: 4:3 (1,33:1) Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Stummfilm mit Musikunermalung
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Japanisch

Bonusmaterial

24-seitiges Booklet, 3 Filmgespräche (französ. Sprachfassung, Überstzung im Booklet) und ein Original-Filmdokument von 1914 (Laufzeit des Bonusmaterials: 58 Minuten)

System

DVD

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