The River
Edition Filmmuseum 36
Mit seinem zentralen Thema des Verlangens ist The River der erotischste Film des stummen Kinos. Vom strahlenden Glanz seines Welterfolges und Oscars für 7th Heaven umgeben, konnte Frank Borzage (1894-1962), amerikanischer Regisseur italienisch-schweizerischer Herkunft, diesen Film in völliger künstlerischer Freiheit entwickeln. Riesige natürliche Kulissen wurden unter freiem Himmel auf einem Gelände der Fox Film in Westwood, Los Angeles, errichtet.
Die Ausgangssituation der Handlung ist von paradiesischer Einfachheit: Es geht um die Liebesinitiation eines unberührten jungen Mannes, eines Naturmenschen, durch eine geheimnisvolle Städterin, von der wir lediglich erfahren, dass sie "viel erlebt hat" und dass der Rabe ihres wegen Mordes inhaftierten Geliebten auf sie aufpasst. Es folgt das Wechselspiel von Verführung und Zurückweisung, von Listen und Hemmungen, von im falschen Moment eingestandenem Verlangen bis hin zur Verwandlung durch die Liebe. All dies spielt sich am Ufer eines Flusses ab, der körperliche Nacktheit (das Geschlecht), lebensgefährliche Strudel (die Leidenschaft), sowie Läuterung und das Versprechen auf eine harmonische Entfaltung (das Meer) enthüllt und offenbart.
Mit Charles Farrell, Mary Duncan, Ivan Linow, Margaret Mann, Alfred Sabato; Regie: Frank Borzage
Kritiken
Die zeitgenössischen Kritiken für den Film waren gespalten. In den eher puritanisch geprägten Vereinigten Staaten sorgten die laszive Darstellung von Duncan sowie eine Nacktszene von Farrell für Kontroversen. Auch ein großer Teil der Kritiker empörte sich über allzu intime Szenen.
In Europa wurde der Film dagegen von vielen Kritikern als ein Meisterwerk gefeiert, wenngleich einige die mangelnde Plausibilität der Handlung kritisierten. Insbesondere bei Surrealisten fand der Film Anklang.
Der französische Kritiker Jean George Auriol nannte ihn etwa den „zweifellos lyrischten Liebesfilm, der je gemacht wurde“.
The Life and Films of a Hollywood Romantic
Franz Borzages Biograf Hervé Dumont äußerte, The River sei der „erotischste Film des stummen Kinos“. Man könne sich in der rekonstruierten Fassung bestätigen lassen, dass der Film das „wichtigste Werk Borzages“ sowie einen der „verkannten Höhepunkte des Stummfilms“ darstelle.
Borzage spricht vom Erwachen einer Liebe, die durch das gegenseitige Zutrauen der Geschlechter und den Respekt des Anderen entsteht. Er beschreibt eine Art seelischer Wiedergeburt der Liebenden, in der der eine zum Katalysator der wahren Natur des anderen wird: Die gesamte Thematik von Borzages Universum ist hier schon im Ansatz vorhanden.
Hervé Dumont
Daten
USA 1929 |
Bild: 4:3 (1.33:1) Schwarzweiß |
Bonusmaterial
Murnau and Borzage at Fox - The Expressionist Heritage; Standbilder und Werkfotos; 8-seitiges Booklet mit Texten von Hervé Dumont; ROM-Bereich mit Texten und Dokumenten; Kurzfilm "The Pitch o' Chance" (1915, 25 Min.); Kurzfilm "The Pilgrim" (1916, 28 Min.) Kurzfilm "Nugget Jim's Pardner" (1916, 25 Min.);
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DVD
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